Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V.
Kinderschutzbund fordert noch mehr Anstrengungen im Bereich der Frühen Hilfen
Berlin, 06.09.2019. Anlässlich der heute veröffentlichten Statistik zu den den Jugendämtern gemeldeten Fällen mit Hinweisen auf eine Kindeswohlgefährdung in 2018 fordert der Kinderschutzbund weitere Anstrengungen von Bund, Ländern und Kommunen im Bereich der Frühen Hilfen.
Gemeldet wurden den Jugendämtern 157.300 Verdachtsfälle im Jahr 2018. Davon wurde bei rund 50.400 Kindern und Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung festgestellt, was eine Zunahme von rund 4.700 Fällen gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Bestätigt sieht sich der Kinderschutzbund im Hinblick auf die Problematik der Kindesvernachlässigung. Bereits seit vielen Jahren weist er darauf hin, dass diese Form der passiven Gewalt zahlenmäßig das größte Gefährdungsproblem für Kinder darstellt. So setzte sich bei den Gefährdungsmeldungen auch 2018 der Trend fort, dass in ca. 60% der Fälle eine Kindesvernachlässigung die Ursache für die Gefährdungsmeldung ist. Es ist zu vermuten, dass die Sensibilität sowohl im Gesundheitsbereich wie in der Kinder- und Jugendhilfe, aber auch bei Bürger*innen für diese Gefährdungsform zugenommen hat.